Übersicht alle Pharaonen
Djoser Snofru Cheops Chephren Mykerinos Mentuhotep I. Hatschepsut Thutmosis III. Echnaton Tutenchamun Ramses II. |
0. Dynastie (3150-3050)
"Skorpion" Narmer (Menes?) |
1. Dynastie (3050-2890)
Hor-Aha Djer Djed Den Anedjib Semerchet Qu'a |
2. Dynastie (2890-2686)
Hetepsechemui Raneb Ninetjer Seth-Peribsen Chasechemui |
3. Dynastie (2686-2613)
Sanacht Djoser Sechemchet Chaba Huni |
4. Dynastie (2613-2498)
Snofru Cheops (Chufu) Djedefre Chefren (Chafre) Mykerinos (Menkaure) Schepseskaf |
5. Dynastie (2498-2345)
Userkaf Sahure Neferirkare Schepseskare Neferefre Menhauhor Djedkare Unas |
6. Dynastie (2345-2181)
Teti Pepi I. Merenre Pepi II. |
1. Zwischenzeit (2281-2040)
7./8. Dynastie Wadjkare Qakare Ibi |
9./.10. Dynastie
Meriibre Cheti Merikare Kaneferre Nebkaure Achtoy |
11. Dynastie (2134-1991)
Antef I. Antef II. Antef III. Mentuhotep I. Mentuhotep II. Mentuhotep III. |
12. Dynastie (1991-1782)
Amenemhet I. Sesostris I. (Senwosret I.) Amenemhet II. Sesostris II. (Senwosret II.) Sesostris III. (Senwosret III.) Amenemhet III. Amenemhet IV. Königin Sobeknofru |
13. Dynastie (1782-1650)
Ugaf Ameni Antef IV. Hor Sobekhotep II. Chendjer Sobekhotep III. Neferhotep I. Sobekhotep IV. Aja Neferhotep II. |
14. Dynastie
Nehsi 15. Dynastie (Hyksos)
|
16. Dynastie (1663-1555)
Anather Jakbam 17. Dynastie (1663-1570)
|
18. Dynastie (1570-1293)
Ahmose I. Amenophis I. (Amenhotep I.) Thutmosis I. Thutmosis II. Thutmosis III. Königin Hatschepsut Amenophis II. (Amenhotep II. ) Thutmosis IV. Amenophis III. (Amenhotep III.). Amenophis IV. (Echnaton) Semenchkare Tutenchamun Eje Haremhab |
19. Dynastie (1293-1185)
Ramses I. Sethos I. Ramses II. Merenptah Amenmesse Sethos II. Siptah Königin Tausret |
20. Dynastie (1185-1070)
Sethnacht Ramses III. Ramses IV. Ramses V. Ramses VI. Ramses VII. Ramses VIII. Ramses IX. Ramses X. Ramses IX. |
Hohepriester (1080-945)
in Theben Herihor Pianchi Pinodjem I. Masaharta Mencheperre Smedes II. Pinodjem II. Pinodjem III. |
21. Dynastie (1069-945)
in Tanis Smedes I. Amenemnisu Psusennes I. Amenemope Osorkon der Ältere Siamun Psusennes II: |
22. Dynastie (945-712)
in Tanis Schechonq I. Osorkon I. Scheschonq II. Takelot I. Osorkon II. Takelot II. Scheschonq III. Pami Scheschonq V. Osorkon IV. Harsiese |
23. Dynastie (818-712)
in Leontopolis Pedibastet Scheschonq IV. Osorkon III. Takelot III. Rudamun Iuput |
24. Dynastie (727-714)
in Sais Tetnacht Bakenrenef 25. Dynastie (747-656)
|
26. Dynastie (664-525)
Psamtik I. (Psammetich I.) Nekau (Necho) Psamtik II. (Psammetich II.) Uahibre (Apries) Ahmose II. (Amasis) Psamtik III. (Psammetich III.) |
27. Dynastie (525-404)
Perser Kambyses II. Darius I. Xerxes Artaxerxes I. Darius II. Artaxerxes II. |
28. Dynastie (404-399)
Amyrtaios von Sais 29. Dynastie (399-380)
|
30. Dynastie
Nachtnebef (Nektanebos I.) Djedhoer (Theos) Nachthorehbit (Nektanebos II.) 31. Dynastie
|
Djoser
Djoser hatte bei seiner Thronbesteigung mit politischen
Krisen zu kämpfen. Trotzdem konnte er sein Herrschaftsgebiet bis Assuan
ausdehnen. Djoser regierte rund neunzehn Jahre das Land und machte den
Thron frei für Sechemchet.
Heute wird mit dem Namen Djoser etwas ganz bestimmtes
assoziiert: die Stufenpyramide
in Sakkara. Seine Pyramide gilt als das erste Steinbauwerk der Welt, dessen
genialer Baumeister Imhotep hieß. Er war gleichzeitig auch Arzt und
Wesir und wurde später in Ägypten als Gott verehrt. Auf den Bau
der Stufenpyramide und weitere Details gehe ich auf meiner Seite über
die Pyramiden ein.
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Snofru
Snofru heiratete die Tochter Hunis und gilt somit als
der Gründer der 4. Dynastie. Über seine 24jährige Herrschaft
wird hautsächlich positives berichtet. Expeditionen in den Libanon
brachten Zedernholz in das Land, die Handelsbeziehungen zu diesem Staat
florierten. Aus bisher ungeklärten Gründen wählte er Dahschur
für den Bau seiner Grabstätte aus, wo er gleich zwei Pyramiden
für sich erbauen ließ: die Knickpyramide
und die Pyramide von Meidum. Er ließ
auch die Rote Pyramide bauen.
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Cheops
Wie
sein Vater hat auch Cheops etwa 24 Jahre das Land regiert. Inschriften
berichten von Feldzügen auf die Sinai-Halbinsel. Hier sollten zum
einen die Beduinen in Schach gehalten werden, aber auch das dortige Türkisvorkommen
fand großen Anreiz. Seine wohl größte Leistung war der
Bau seines Grabmals, der Cheopspyramide,
die auch Große Pyramide genannt wird. Von einigen Chronisten wird
Cheops viel Übles nachgesagt.
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Chephren
Unter Chephren, dem Sohn des Cheops, erlebte der Nilstaat eine Blüte.
Man geht davon aus, dass Chephren etwa 25 Jahre lang über Ägypten
regiert hat, Manetho spricht sogar von 66 Jahren, was aus heutiger Sicht
jedoch unwahrscheinlich ist. Viel ist über ihn nicht bekannt, nur
seine Pyramide mit dem Großen
Sphinx zeugen von seiner Macht. Chephren ist auch unter den Namen Cha-f-re
bekannt.
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Mykerinos
Mykerinos
wird nachgesagt, dass er milder gewesen sein soll als seine beiden Vorgänger.
Die Legende besagt, dass er nur 6 Jahre lang das Land regiert haben soll.
Heute geht man jedoch davon aus, daß es 28 Jahre waren. Mykerinos
errichtete seine relativ kleine Pyramide
neben der seines Vaters Chephren. Er war mit seiner Schwester Chamerernebti
II. verheiratet. Im Vergleich zu Cheops und Chephren sind uns von diesem
Pharao mehr Statuen erhalten geblieben.
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Mentuhotep I.
Mentuhotep
I. ist der Begründer des Mittleren
Reiches, denn ihm gelang einige Jahre nach seiner Thronbesteigung die
Wiedervereinigung Ägyptens (um 2040 v. Chr.). Der Beginn seiner Amtzeit
war jedoch von schweren Kämpfen überschattet. In einer Schlacht
verlor er viele seiner Krieger, die er in einem Massengrab bestatten ließ.
Eine Rebellion im thinitischen Nomos (Abydos) wendete das Blatt. Mentuhotep
siegte in mehreren Schlachten und konnte im 39. Amtsjahr die Wiedervereinigung
der beiden Länder feiern. Insgesamt regierte er 50 Jahre und konnte
am Ende seiner Amtszeit auf ein friedliches und gestärktes Reich zurückblicken.
Sein größtes Projekt war jedoch das Tempelgrab am Westufer bei
Theben.
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Hatschepsut
Hatschepsut
ist die Gemahlin Thutmosis II. Als er starb übernahm sie zunächst
die Regentschaft, da Thutmosis III., der eigentliche Anwärter auf
den Thron, noch zu jung war. Nach zwei Jahren ließ sich Hatschepsut
jedoch selbst krönen und bestieg als Pharao den Thron. Bei den Krönungsfeierlichkeiten
trug sie lediglich den traditionellen Schurz, der Oberkörper blieb
frei. Hier verzichtete sie noch auf den traditionellen Bart, holte dies
jedoch später nach. Schon bald begann sie mit dem Bau des einzigartigen
Totentempels
in Deir el-Bahari. In drei Stufen wurde der Tempel in den Fels geschlagen,
ausgerichtet nach Osten, parallel zum Amuntempel bei Karnak auf dem anderen
Nilufer.
Hatschepsuts engster Vertrauter hieß Senenmut und half ihr auch beim Bau des Taltempels und weiterer Prachtwerke. Thutmosis III. blieb während ihrer gesamten Regierungszeit als Mitregent im Hintergrund. Von kriegerischen Unterfangen ist nichts bekannt, jedoch nutzte sie ihre Geschicke für Handelsbeziehungen aller Art.
Zu den Höhepunkten ihrer Regentschaft gehört die erfolgreiche Expedition in das sagenumwobene Weihrauchland Punt, das bei Nordsomalia vermutet wird. Fünf Schiffe wurden hierfür eingesetzt. Im Land Punt wurden die Ägypter gastfreundlich aufgenommen und so kehrten sie mit Ebenholz, Elfenbein, Pfeffer und Terebinthenharz, Gold, Leopardenfellen aber auch mit Affen, Geparden und Windhunden beladen zurück.
Bestattet wurde Hatschepsut im Tal der Könige. Der
Eingang ihres ersten Grabes liegt 72 Meter über dem Boden in der 91
Meter hohen Felswand eines entlegenen Tals im Westen. Das Grab ist jedoch
nie benutzt worden und enthielt lediglich den leeren Sandstein-Sarkophag
mit ihrem Namen. Ihr zweites Grab findet man am Fuß der Klippen im
östlichen Kessel des Tals der Könige. Hatschepsut starb um 1483
v. Chr. Ihr Tod ist bis heute rätselhaft. Es wird vermutet, dass Thutmosis
III., der eigentlich das Land hätte regieren sollen, nicht ganz unschuldig
daran war. Hierfür gibt es jedoch keine Beweise. Fest steht, dass
nach ihrem Tod systematisch alle Inschriften und Denkmäler in wildem
Hass zerstört wurden um die Erinnerung an diesen einmaligen Pharao
zu verwischen.
Thutmosis III.
Nach dem Tode Hatschepsuts konnte Thutmosis III. endlich sein rechtmäßiges
Erbe antreten. Im Gegensatz zu seiner Vorgängerin unternahm er mehrere
Feldzüge und sorgte für Ruhe bei einigen Regionalfürsten,
die ihre Gefolgschaft aufgekündigt hatten. Eine kriegerische Auseinandersetzung
findet sich in der Schlacht von Megiddo, wo er seine Feinde das fürchten
lehrte. Nach sieben Monaten kapitulierte schließlich die Stadt. Thutmosis
III. wird auch "ägyptischer Alexander" oder "Napoleon" genannt, da
er eine imperiale Eroberungspolitik betrieb. Insgesamt unternahm er in
16 Jahren 14 weiter Feldzüge in syrisches Gebiet. Den Höhepunkt
seiner Eroberung erlebt er mit der Einnahme von Kadesch. Listen in Karnak
berichten von insgesamt 350 Städten, die unter seiner Herrschaft fielen.
So schuf er ein mächtiges und starkes Reich, dass er seinem Sohn Amenophis
II. vermachen konnte.
Thutmosis III. verstarb gegen 1450 v. Chr. und wurde im
Tal der Könige beigesetzt. Auch sein Grab wurde schnell von Grabräubern
geplündert. Sein Leichnam ist uns jedoch erhalten geblieben, da er
er im Depot der Königsmumien von Deir el-Bahari entdeckt wurde und
anhand von Resten der Mumienbinden als Thutmosis identifiziert werden konnte.
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Echnaton
Geboren
wurde dieser bekannte Pharao als Amenophis (Amenhotep) IV. Mit ihm begann
eine revolutionäre Epoche, die Armana-Zeit, die einmalig in der Geschichte
des Alten Ägypten ist. Echnatons uneingeschränkte Verehrung galt
Aton, der Sonnenscheibe. So beschloss er, die gesamte Götterwelt auf
den Kopf zu stellen und setzte Aton als alleinigen Gott ein. Zu Ehren dieses
Gottes verließ er die damalige Hauptstadt Theben, die Amun geweiht
war und baute die Stadt Achet-Aton, heute bekannt als Tell-Armana. Ausgrabungen
ergaben jedoch, dass die Bevölkerung die alte Götterordnung vorzog
und sich nur nach außen hin dieser Neuerung unterwarf. Heute hat
Echnaton den Beinamen "Ketzerkönig", da er sich lieber der Religion
und der Anbetung Atons widmete, als sich um die Bedürfnisse seines
Landes und des Volkes zu kümmern.
Auch die Kunstauffassung änderte sich mit der Regentschaft Echnatons. Während die Pharaonen bisher stets als strahlende Schönheit dargestellt wurden, fällt der realistische Stil regelrecht aus dem Rahmen und gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Es gibt Vermutungen, dass Echnaton an einer Krankheit litt und seine Skulpturen aus diesem Grund einen anderen Stil haben. Verwunderlich ist, dass die berühmte Büste der Nofretete, Echnatons Gemahlin, bei diesem Kunststil so elegant und feminin ist.
Aus der Ehe mit Nofretete gingen sechs Kinder, alles Mädchen, hervor. Echnaton heiratete mindestens zwei von ihnen. Ein Sohn ward ihm jedoch nur mit einer anderen Nebenfrau vergönnt. Dieser Sohn sollte später als Tutenchamun in die Geschichte eingehen. Echnaton starb um 1334 v. Chr., vermutlich in seinem 16. Amtsjahr. Sein großzügiges Grab ließ er in den Felsen bei Achet-Aton schlagen. Bei seiner Entdeckung war es leer, auch die Mumie fehlte. Es gibt einige Hinweise darauf, dass es sich bei einer im Tal der Könige gefundenen Leiche um Echnaton handelt, aber hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Ungeklärt ist bis heute, in wie weit Echnatons Regentschaft von seiner Frau Nofretete beeinflusst wurde. Unbestritten ist, dass Nofretete ihren Mann in politischen Sachen unterstütze und dass sie eine große Macht besaß. Einige Wissenschaftler wie Reeves gehen sogar soweit, dass sie Nofretete als Mitregentin betrachten und ihr einen Pharaonenstatus einräumen. Abbildungen, in der Nofretete eine sonst dem Pharao vorbehaltene Kopfbedeckung trägt, sollen dies beweisen. Es gibt sogar die These, wonach Nofretete mit Semenchkare, dem späteren Mitregenten und Nachfolger Echnatons, gleichgesetzt wird. Ungewöhnlich ist auch, dass die beiden Ehepartner auf einigen Zeichnungen gleich groß dargestellt sind. Ob dies ein weiterer Beweis der Regentschaft Nofretetes ist bleibt unklar, denn Echnaton ließ sich im Gegensatz zu den anderen Pharaonen sehr gerne mit seiner Familie abbilden und ließ als Einziger Darstellungen anfertigen, die ein zärtliches, fast intimes Beisammensein mit seiner Frau zeigen. Der Tod Nofretetes ist bis heute ungeklärt, ihr Name taucht aus unbekannten Gründen plötzlich nicht mehr in der Geschichte auf.
Buchtipp:
Amenophis IV. Echnaton
Ein ausführliches, aber dennoch interessantes Buch über diesen unvergleichlichen Pharao.
Tutenchamun
Dieser ehr unbedeutende Pharao gelangte durch die Entdeckung seines fast
unberührten Grabes im Jahre 1922 durch Howard Carter zu verspätetem
Weltruhm. Er regierte Ägypten in der späten 18. Dynastie. Nicht
lange nach Echnatons Tod wurde Tutenchamun gekrönt
- im zarten Alter von 9 Jahren. Er führte wieder die alte Religion
ein, wobei fraglich ist, ob dies nicht das Werk seiner Berater war. Uns
sind nur wenige Ereignisse aus seinem Leben überliefert. So vermutete
man, dass es einen Feldzug gegen Nubien und die Syrier in Palästina
gab. Tutenchamun starb bereits mit ca. 18 Jahren. Es gibt Spekulationen
darüber, dass er ermordet wurde, wofür laut Autopsie ein Schlag
auf den Kopf spricht. Sicher ist aber nicht, ob diese Wunde von einem Mordanschlag
rührt, denn er kann genausogut von einem Kampfwagen gestürzt
sein und sich diese Verletzung zugezogen haben.
Bis sein Grab jedoch entdeckt und Tutenchamun zum bekanntesten aller Pharaonen wurde, dauerte es noch Jahrtausende. Howard Carter war sich sicher, dass der Leichnam dieses Pharaos noch im Tal der Könige ruhen musste. In Lord Carnavon fand er einen Finanzierer und Helfer, der dieses Projekt ermöglichte. Nach vielen Jahren entdeckte man endlich am 4. November 1922 eine bis dahin unbekannte Treppenstufe. Das Grab des jungen Pharaos war entdeckt. Es dauerte Jahre, bis alle Grabbeigaben gelistet und wegtransportiert waren. Die ganze Pracht des Grabes ist im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern.
Die Öffnung des Grabes brachte auch einen Mythos mit sich: den Fluch des Pharaos. Angeblich soll eine Tafel gefunden worden sein, auf der steht "Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des toten Pharaos stört". Gesehen hat diese Tafel allerdings niemand. Tatsächlich gibt es einige mysteriöse Tode zu beklagen, die im Zusammenhang mit der Entdeckung des Grabes stehen. Unter anderem starb auch Lord Carnavon, der Geldgeber, nach einem Insektenstich. Man geht heute davon aus, dass sich im Lauf der Jahrtausende giftigen Pilzen (Aspergillus flavus) gebildet haben, deren Sporen sich über die Zeit ausbreitet haben, so dass deren Konzentration in dem Grab sehr hoch war. Da Anfang dieses Jahrhunderts noch nicht wie heute großartige Sicherheitsvorkehrungen wie Mundschutz, Handschuhe oder ähnliches getragen wurde, ist es gut möglich, dass sich Personen mit einem geschwächten Imunsystem hier "infiziert" haben; Lord Carnavon z. B. war lungenkrank. Trotz dieser Erklärung wird es wohl auch weiterhin die Legende vom Fluch des Pharaos geben.
Ramses II.
Ramses
II, auch "der Große" genannt, hat sich diesen Namen wirklich verdient.
Er wurde mit 25 Jahren König von Ägypten und regierte etwa 67
Jahre lang dieses Reich. Von keinem anderen Pharao sind uns so viele Bauwerke
und Hinterlassenschaften geblieben wie von ihm. Da Ramses recht alt wurde,
hatte er auch entsprechend viele Frauen und Nebenfrauen. So konnte er über
hundert Töchtern und Söhnen zählen, deren genaue Anzahl
jedoch bis heute unbekannt ist.
In der ersten Regierungszeit widmete er sich hauptsächlich der Sicherung der syrischen Grenze. In seinem 5. Regierungsjahr stellte er eine Armee zusammen, die aus sagenhaften 20.000 Mann bestand. So zog er gegen die Hethiter in den Krieg, die jedoch nicht minderwertig waren. Beim ersten Angriff wurde die Streitmacht Ramses' regelrecht von den Feinden dahingerafft, das Heer war geschwächt. Am nächsten Tag griffen die Ägypter erneut an, doch das Ergebnis war ein Unentschieden, wobei es dann auch vorerst belassen wurde. Auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder Feldzüge gegen die Hethiter, doch weder die eine noch die andere Partei konnte ihre Macht unter Beweis stellen. Im Jahr 1259 v. Chr. wurden die Kriege endlich beigelegt.
Ramses ist nicht nur für die Vielzahl seiner Bauwerke bekannt, die sich über das ganze Land erstrecken, sondern auch für den Gigantismus dieser Monumente. Auf dem Westufer bei Theben ließ er das Ramesseum, einen gigantischen Totentempel erbauen. Bekannter ist jedoch der riesige Tempel bei Abu Simbel. Durch eine wahrhafte Meisterleistung fallen genau zur Tagundnachtgleiche die Strahlen der aufgehenden Sonne in das 60 Meter tief im Berg befindliche Heiligtum und beleuchten so drei der vier dort sitzenden Götterbilder. Der Gott der Unterwelt, Ptah, wird genialerweise nicht angestrahlt.
Ramses
II. starb vermutlich im hohen Alter von 92 Jahren. Von seinem Grab im Tal
der Könige ist leider nicht viel erhalten geblieben, seine Mumie wurde
jedoch unversehrt 1881 im großen Depot von Deir el-Bahari gefunden.
Man kann diese heute im Ägyptischen Museum von Kairo bewundern. Es
ist eine der besterhaltenen Mumien.